Eleni Schindler-Kaudelka ist eine österreichische freiberufliche Archäologin und gehört zu den international führenden Spezialisten der römerzeitlichen Keramikforschung.
Geboren und aufgewachsen in Wien besucht sie von 1955 bis 1967 das Lycée français de Vienne mit Abschluss eines Baccalauréat der Université de Strasbourg, série Philosophie. In den Jahren 1967 bis 1973 studiert sie an der Universität Wien Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Antike Numismatik und promoviert summa cum laude mit der Dissertation Die dünnwandige Gebrauchskeramik des Magdalensberges, die zwei Jahre später auch als gleichnamige Monographie in der Reihe „Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg“ veröffentlicht wird. 1980 und 1989 erscheinen weitere grundlegende Werke über Themen der Keramikforschung vom Magdalensberg in derselben Reihe. In Druckvorbereitung befindet sich eine Fortsetzung von Band 10 (1989) über die gewöhnliche Gebrauchskeramik vom Magdalensberg. Zusammen mit Susanne Zabehlicky-Scheffenegger arbeitet sie über die graue Grobkeramik vom Magdalensberg, die Koch- und Vorratswaren regionaler Produktion. Neben einer Reihe von Aufsätzen zur Keramik der frühen römischen Kaiserzeit ist die Untersuchung zur italischen Terra sigillata mit Appliken in Noricum zu erwähnen. Eine von ihr 2008 zusammengestellte und jährlich aktualisierte Gesamtbibliographie über die Forschungen zum Magdalensberg ist im Internet überdie Academia Seite abrufbar.
Ein Praktikum als Studentin am Magdalensberg im Jahr 1969 begründet den Beginn einer ununterbrochenen Mitarbeit bei den Ausgrabungen, die zum Mittelpunkt ihrer Forschungen werden. Dort ist sie von Beginn ihrer Tätigkeit an in die Ausbildung involviert, die mittlerweile schon Generationen studentischer Praktikanten durchlaufen haben. In der Folge wird sie, nicht zuletzt aufgrund ihrer Sprachkenntnisse, zur Betreuerin zahlreicher in- und ausländischer Diplomarbeiten und Dissertationen in Verbindung mit dem Magdalensberg und der römerzeitlichen Keramik, an Universitäten Öasterreichs, Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Italiens, Sloweniens und Kroatiens.Bei zahlreichen Projekten und Grabungen außerhalb Österreichs ist sie als Mitarbeiterin und Beraterin tätig, etwa am Teatro del Pythion in Gortyna/Creta, in der Casa di Arianna in Pompeji, im Latifundium von Loron/Kroatien sowie der Amphorenproduktion in Crikvenica/Kroatien und am Theater von Apollonia/Albanien. Weitere Aktivitäten betreffen die Gestaltung von Museen und Ausstellungen, etwa am World Heritage Museum der Universtiy of Illinois in Urbana-Champaign/USA.
Werke (Auswahl):
– Die dünnwandige Gebrauchskeramik vom Magdalensberg, Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg 3. Kärntner Museumsschriften 58. Klagenfurt 1975;
– Die römische Modelkeramik vom Magdalensberg, Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg 7. Kärntner Museumsschriften 66. Klagenfurt 1980;
– Die gewöhnliche Gebrauchskeramik vom Magdalensberg, Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg 10. Kärntner Museumsschriften 72. Klagenfurt 1989;
– Italische Terra Sigillata mit Appliken in Noricum (gemeinsam mit U. Fastner und M. Gruber), Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse 298 Wien 2001.